SR Zeitzeugen - Hessedenz erzählt von ihrem ersten Hüttenbesuch
Audio | 01.01.2004 | Dauer: 00:00:46 | SR.de - SR
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Mein erstes Erlebnis mit der Hütte hatte ich schon mit fünf Jahren. Damals war ich das erste Mal auf der Hütte im Siemens-Martin-Stahlwerk, und das kam so: Mein Vater arbeitete da, der war Probeschmied, und damals musste man sich ja das Geld, also das Gehalt, noch abholen gehen. Da hat er mich ins Stahlwerk mitgenommen - ein fünfjähriges Mädchen.
Wie wir reingekommen sind, weiß ich nicht mehr. Wir waren im Stahlwerk und ich kann mich noch erinnern: Da kam so eine schwarze Scheibe, dann durfte ich in den Konverter reingucken. Sonst hat man ja nichts gesehen, und jetzt hat man dann diese Eisenteile, diese Blöcke erkennen können. Und ich wurde überall rumgereicht. Das war ein Erlebnis, das ich nie vergesse.
Und ich vergesse auch nicht, als wir wieder aus der Hütte rausgegangen sind. Da war vermutlich ein anderer Wachmann am Torhaus, da gab es großen Zoff, weil ich auf der Hütte war. Das ist etwas, was ganz unwahrscheinlich war. Man darf ja auch heute erst mit 16 Jahren die Hütte und das Stahlwerk besichtigen. Aber dass ich mit fünf Jahren schon auf der Hütte war - vielleicht hat mich das geprägt, dieses Erlebnis, weil es sehr intensiv war.
Mein Vater war auf der Hütte, meine Schwester war auf der Hütte, und da hieß es: ‚Geh‘ auch auf die Hütte!’ Ich wollte eigentlich Goldschmiedin werden. Aber früher war es so, da hat man noch auf seine Eltern gehört und hat dann gemacht, was die Eltern einem vorgeschlagen haben.
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