Die Entdeckung des ersten Pulsars (28.11.1967)

Die Entdeckung des ersten Pulsars (28.11.1967)

Podcast - ZeitZeichen | 28.11.2022 | Dauer: 00:13:56 | SR 2 - Frank Zirpins

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Signale außerirdischen Lebens oder die Impulse gestorbener Sterne? Den Radioastronomen Jocelyn Bell und Anthony Hewish fiel die Unterscheidung 1967 noch schwer – bis sie erkannten, dass sie ein neues Phänomen im Weltall entdeckt hatten – Pulsare. Die schnell rotierenden Reste gestorbener Sterne gehören heute zum bekannten Standard der Radioastronomie, und können sogar Teile von Einsteins Relativitätstheorie beweisen. Das Weltall besteht tatsächlich aus unendlichen Weiten, Sterne liegen galaxienweit auseinander. Explodiert ein Stern in einer Supernova, so entsteht ein aufgeladener Gasnebel. Die Reste des Sterns verdichten sich in diesem Nebel zu einem kosmischen Ball, der sich mit irrsinniger Geschwindigkeit um sich selbst dreht. Die von ihm ausgesandte Energie strahlt in regelmäßigen Abständen ins Weltall, wie bei einem Leuchtturm – der Stern pulsiert. Sehen kann man dieses Pulsieren kaum – aber die Radiowellen mit einer großen Antenne messen. Zum ersten Mal gelang diese Messung der Radioastronomin Jocelyn Bell. Die Signale waren so regelmäßig, dass Bell und ihr Doktorvater Anthony Hewish sie zunächst für außerirdische Funksignale hielten. An dieser Ansicht halten heute nur noch Laien fest – etwa 1700 Pulsare sind mittlerweile bekannt, in unterschiedlichen Formen. Mit ihrer Hilfe war es möglich, die Existenz von Gravitationswellen zu beweisen – und damit einen Teil der Einstein’schen Relativitätstheorie. Hewish erhielt für die Entdeckung später den Nobelpreis, die eigentliche Entdeckerin Bell wurde übergangen.

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