Wir leben! - Ein Streifzug durch das jüdische Serbien

Wir leben! - Ein Streifzug durch das jüdische Serbien

Podcast - Kontinent | 02.03.2021 | Dauer: 00:40:20 | SR 2 - Peter Weitzmann

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Im April 1941 griffen Nazi-Deutschland und seine Verbündeten das damalige Königreich Jugoslawien an. Auch in Serbien begann damit der Nazi-Terror und die systematische Entrechtung und Ermordung der rund 16.000 Juden auf diesem Gebiet. Am sogenannte Balkanfeldzug waren außer der Wehrmacht auch italienische, bulgarische, und ungarische Truppen beteiligt. Ziel war auch, den Widerstand der Menschen brutal und schnell zu brechen. So wurden Anschläge auf deutsche Soldaten grausam gerächt. Für jeden Verwundeten wurden 50 Zivilisten erschossen, für jeden toten Deutschen 100. Serbien ist also voller deutscher Tatorte und Tötungsstätten, auch in der Hauptstadt Belgrad. Das KZ „Alte Messe“ gehörte zu den ersten Orten im besetzten Gebiet, an dem die jüdische Bevölkerung auch mit Gaswagen systematisch ermordet wurde. Die serbische Marionettenregierung unter Milan Nedi? half den Deutschen, die Menschen zusammenzutreiben. Ungefähr 14.500 serbische Juden wurden ermordet und die Erinnerungskultur im sozialistischen Jugoslawien leugnete dies nicht. Doch offiziell wurde vor allem der Partisanen gedacht und nicht einzelnen Opfergruppen, was bis heute an den Gedenkstätten sichtbar ist. Erst in den 90er Jahren änderte sich das und die Erinnerungskultur wurde differenzierter. Durch den Zerfall Jugoslawiens in den 90er Jahren ist auch die jüdische Gemeinschaft auf mehrere Länder aufgeteilt, doch „wir arbeiten auf dem gesamten Balkan eng zusammen“ betont Robert Sabadosch der Vorsitzende der jüdischen Gemeinden in Serbien, dessen Mutter in Auschwitz war. In Serbien leben heute rund 3000 Jüdinnen und Juden, die meisten in Belgrad, aber auch in Subotica oder Novi Sad gibt es Gemeinden.

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