Kleines Land - viele Welten. Zusammenleben in Nordmazedonien
Podcast - Kontinent | 09.02.2021 | Dauer: 00:35:21 | SR 2 - SR 2 KulturRadio
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Ethnische Mazedonier und Albaner sind die beiden größten Gruppen im kleinen Nordmazedonien und sie leben oft nur nebeneinander her. Im Bildungsbereich, bei der Polizei, in der Justiz oder beim Militär sind Albanerinnen und Albaner nach wie vor unterrepräsentiert und viele wünschen sich, dass albanisch landesweit zur zweiten Amtssprache erhoben wird. Anders als Bosnien und Herzegowina, Slowenien oder der Kosovo löste sich die ehemalige Teilrepublik Mazedonien 1991 ohne Krieg und Gewalt aus dem sozialistischen Jugoslawien. 2001 kam es zu einem bewaffneten Konflikt zwischen gewaltbereiten Albanern der Nationalen Befreiungsarmee, UCK und der nordmazedonischen Armee. Das Kürzel UCK gleicht nicht zufällig dem großen Vorbild: Der 1999 offiziell aufgelösten sogenannten Kosovo-Befreiungsarmee, UCK. Die nordmazedonische UCK strebte ein Großalbanien an und kosovarische Kader hatten mehr oder weniger das Sagen. Doch der Konflikt endete nach wenigen Monaten auf Druck von USA, EU und NATO mit dem Abkommen von Ohrid. Dieses verankerte mehr Rechte für Albaner in der Verfassung und Großalbanien verschwand wieder in der Schublade. Die Folgen der Auseinandersetzung sind bis heute nicht aufgearbeitet.